In der sogenannten Blogosphäre trifft man manchmal Kreaturen, die den Fantasien eines Science Fiction Autors entsprungen sein könnten. Eines dieser Aliens nennt sich Don Alphonso - mit bürgerlichem Namen Rainer Mayer - und von Beruf will er Journalist sein. Aber eigentlich ist er so etwas wie der Pinochet der Bloggerscene. Auch für eine Praktikantenstelle bei der Militätdiktatur von Myanmar könnte er sich mit guten Chancen bewerben.
Was in den letzten Stunden geschah! Auf einen substanzlosen Beitrag des sogenannten Don Alphonso zum Thema Tag Clouds postete ich eine Kommentar mit dem Tenor, es gäbe Wichtigeres als Glaubenskriege um Tag Clouds zu entfachen. Im schlechtesten Falle seien sie überflüssig. Im besten Falle sind sie Lyrik. Der Kommentar enthielt einen Link auf meinen Beitrag zum Thema Tag Cloud Lyrics. Wenig später war mein Kommentar gelöscht und ich konnte stattdessen dort folgende Drohung lesen: "[Schön langsam wird mir die Eigenwerbung diversen Preisvergleicher, Küchentisch-PRler und Awarenessnörgelis zu viel. Wer damit unbedingt auffallen will, sollte sich überlegen, ob er später wirklich mal als Spammer auf einer schwarzen Liste auftauchen will. Ganz oben bei Google mit vielen Daten. Don]".
Drohungen von Möchtegernjournalisten schüchtern mich niemals ein. Mein Kommentar zu dem überschriebenen Kommentar lautete in etwa wie folgt. "Ups, dem schlechten Ruf der Ihnen vorauseilt, werden sie ja in sekundenschnelle gerecht. Gruß vom Küchentisch." Rund zehn Minuten später war auch dieser Kommentar gelöscht.
Da ich noch ein wenig Zeit hatte postete ich diese wenigen Worte: "Ups, da waren es wieder nur 24 Kommentare. Die Kleingeistigkeit mit der Don Kommentare löscht überrascht mich doch. Nochmals Gruß vom Küchentisch." Auch dieser Kommentar wurde innerhalb einer knappen Viertelstunde gelöscht.
Minuten später erschien auf Blogbar.de der folgender Beitrag von Don Alphonso:
"Kennen mittlerweile ziemlich viele Blogger: Da kommt ein Kommentar von einem, von dem man noch nie was gehört hat, der entweder ein paar halgbare Worte der Bestätigung hinterherschiebt, oder trollmässig abkotzt und seinen eigenen Link reinklatscht. Verknüpft wird das in der Eingabemaske mit Webseiten wie Tarifedurchchecken23.de, kuchentischpr2000.com, patronenstoff.net, astrologieconsultundhilfe.net und supadollemarketingberatung.co.uk. Manchmal sind es kommerzielle Blogs, oft auch einfach Kommerzseiten. Der Themenbezug ist minimal, oft haben die Knilche noch nicht mal begriffen, worum es eigentlich geht.
Das Problem dieser händisch eingetippten Scheisse ist im momentanen Ausmass - an der Blogbar z bis zu 5 Kommentare am Tag - vergleichsweise neu. es begann vor etwa drei Monaten und wird ganz offensichtlich von den Seiteninhabern selbst betrieben. Ich frage mich, ob es da irgendwelche Seminare, Ratschläge oder Mailings gibt, die das in den letzten Monaten empfehlen. Nach meiner Beobachtung sind davon vor allem “grössere” Blogs betroffen, bei denen man sich zum Kommentieren nicht extra anmelden muss. Nur zwei dieser Spammer sind bislang auch auf meinem Blogger.de-Blog aufgetaucht.
Bislang habe ich den Krempel manuell gelöscht, aber nach dem heutigen Radaubruder, der partout sein PR-Blog ins Gespräch bringen wollte, frage ich einfach mal in die Runde: Was tun? Rechtlich wird es wacklig, weil es tatsächlich nicht reiner Spam ist. Also, was dann? Könnte eine Art Prangerliste bei diesen Freunden helfen? Jojo hat es mal mit der Einstellung der Verlinkung probiert, aber genau das würde ich nicht machen wollen; schliesslich erschwert das die Orientierung beim kommentieren und diskutieren enorm."
Also der Mann ist entweder im Dauerrausch, ein Alien oder er ist ernsthaft krank. Wie anders als händisch, sollte man seine Kommentare sonst eintippen. Spracherkennung? Die Frage ist, kann man ihm helfen oder sollte man ihn zurück auf Alpha Centauri schießen? Ich tendiere zur letztgenannten Option.
Die Abbildung steht unter Creative Commons Licence.
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